Boomender Cannabis-Handel

Über den Balkan, auf Booten und in Kleinflugzeugen liefert Albaniens Mafia Marihuana nach Westeuropa. Die Politik handelt nur auf Druck der EU und mischt teilweise selbst im Milliardengeschäft mit.

Elvis Nabolli  berichtet:  Der König von Albanien.
Mit hereinbrechender Dämmerung wird der Weg durch die Berge immer tückischer. Gjergji führt die Gruppe hinunter in einen Buchenwald bis zu mehreren kleinen Lichtungen, wo die ersten grünen Triebe einer Cannabiszucht aus der Erde ragen. Die Plantage liegt in der Nähe eines leeren Hauses, das seiner Familie gehört, inmitten der Wildnis von Albaniens Alpen, nahe der Stadt Shkoder. Damit er sich um sie kümmern kann, liess der 21-Jährige seinen Hochschulabschluss sausen. «Diese Pflanzen brauchen viel Pflege. Aber wenn wir es bis zur Ernte schaffen, verdienen wir gutes Geld», ist er überzeugt. Damit will er sein Haus renovieren und dann nach England gehen.

Gjergji holt leere Fünf-Liter-Flaschen aus einem Versteck in den Büschen und füllt sie mit Regenwasser aus den Pfützen auf dem Waldboden. Er giesst damit die Marihuanapflanzen. «Mehr junge Menschen sind hier oben in den Bergen und kümmern sich um Cannabisplantagen als unten in der Stadt», erzählt er. Der Erfolg hänge jedoch von einem Faktor ab: guten Beziehungen zur Polizei. Die korrupten Beamten warnen die Bauern vor Razzien, beanspruchen aber als Gegenleistung ein Zehntel der Pflanzen. Damit verdienen sie gut.

Die Macht der Mafia
Der Anbau von Cannabis ist in Albanien eine milliardenschwere Industrie. Die Voraussetzungen dafür sind ideal, ist das Land doch mit durchschnittlich 218 Sonnentagen im Jahr und einer ausreichenden Wasserversorgung aus den Bergen gesegnet. Genaue Zahlen fehlen, doch laut Uno ist Albaniens Cannabis  eine der wichtigsten Quellen für den Weltmarkt. Die wirtschaftlichen Grundlagen dafür wurden in kommunistischer Zeit geschaffen…..Boomender Cannabis Handel

Eva Schlunke
www.w-t-w.org/en/cartoon/eva-schlunke/

Frauen und Kinder leiden unter Korruption

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.