Jordaniens Reformen noch zu ambitionslos?

Jordanien ist ein Land mit etwa neun Millionen Menschen, das zurzeit rund  1,3 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen hat. Die Bilder von gigantisch großen Lagern sind auch inzwischen in Deutschland bekannt, wo seit Herbst 2015 eine aufgeregte Debatte über den aktuellen „Flüchtlingsdruck“ entbrannt ist.

Die Mehrzahl der geflüchteten Menschen in Jordanien lebt aber gar nicht in diesen Lagern, sondern unter zumeist kümmerlichen Bedingungen inmitten der Zivilbevölkerung. Das birgt sozialen Zündstoff.

Viele Flüchtlinge, zu wenig Wasser: Jordanien kämpft gegen den Mangel. Die Bundesregierung schaltet sich ein, der Kampf um Ressourcen könnte aber Konflikte in der Region zuspitzen. Jordanien ist ein Schlüsselland für die Stabilität der Region.

Ein Blick auf die Energiewirtschaft illustriert die Schwierigkeiten. Nie hat Jordanien ernsthaft eine Entwicklung seiner natürlichen Ressourcen – Sonnenenergie, Windenergie, Schiefergas – ins Auge gefasst. Die Voraussetzungen dafür wären günstig, die Stadt Ma’an erhält eine der weltweit höchsten Sonneneinstrahlungen (2700 kWh/m²/Jahr). Stattdessen hat man Öl und Gas importiert. In den Achtzigern und Neunzigern lieferte der Irak billig im Austausch für Lebensmittel und medizinische Güter. Dann sprang Ägypten in die Lücke und subventionierte seine Gaslieferungen. Präsident Mubarak verlangte im Gegenzug solide politische Unterstützung.

Genug Wasser gäbe es weltweit eigentlich schon. Allerdings sind 97 Prozent des Wassers salzig, vom Rest sind zwei Drittel in Gletschern und Polkappen eingefroren. Verfügbar ist weniger als ein Prozent, das meiste als Grundwasser. Doch wo mehr aus Brunnen entnommen wird, als nachfließt, ist der Kampf gegen die Dürre verloren. Mittel gegen Knappheit gibt es. Der westliche Nachbar Israel etwa kämpft mit den gleichen Problemen, kann aber viel mehr in Forschung stecken. Hocheffiziente Pflanzen, neue Bewässerungstechniken, Wasseraufbereitung mit Bakterien. Doch erst langsam kommen Kooperationen in Gang. Als wichtigstes Projekt gilt ein grenzübergreifendes Pipelineprojekt vom Roten zum Toten Meer, um es vor dem Austrocknen zu retten. Solange die Regierung die Korruption nicht bekämpft, die Stämme favorisiert und kein investitionsfreundliches und wachstumsorientiertes Investitionsklima schafft, wird Jordanien nicht aus der Talsohle finden.

Rania die Königin von Jordanien ist die Tochter einer jordanischen Arztfamilie palästinensischer Abstammung. Ihre Schulausbildung erfolgte in Kuwait. 1991 machte sie ihren Abschluss als Bachelor der Betriebswirtschaft an der amerikanischen Universität Kairo in Ägypten.  imf/jordan

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