Ein „Superreicher“ lebt auf der Strasse?

Taler, Taler, du musst wandern

Geldwäsche ist ein internationales Gewerbe – und es ist nicht immer leicht zu unterscheiden: Was ist ein legales Geschäft und was nicht? Denn die Beteiligten machen sich dabei zunutze, was auch der legalen Wirtschaft dient: die Globalisierung.
Die letzte bekannte Adresse von Erik Vanagels ist die Matisa Straße 20 – 4 in Riga, GeldwäscheLettland. Wer dort nach ihm fragt, erfährt, dass er da schon lange nicht mehr wohnt. Leute, die ihn kennen, behaupten, er trinke viel und tauche oft wochenlang unter. Zu Sowjetzeiten soll er in einer Fabrik gearbeitet haben, heute lebt er angeblich auf der Straße.

Dabei ist Erik Vanagels einer der reichsten Männer der Welt. Seine Unternehmen machen mehrere Hundert Millionen Euro Umsatz pro Jahr, schätzen Experten. Vanagels ist Direktor oder Aktionär Hunderter Firmen auf den Britischen Jungferninseln, den Bahamas, auf Zypern, in Dublin und London. Zumindest auf dem Papier.

An einem Morgen im Juli 2013 stoßen zwei Mitarbeiterinnen in der Abteilung Geldwäsche-Prävention der Hamburger Privatbank Berenberg auf Erik Vanagels. Als sie an jenem Morgen in ihr Büro im fünften Stock eines Jugendstilbaus nahe der Alster kommen, prüfen sie die Meldungen im sogenannten Siron-AML-System, in dem auffällige Transaktionen auftauchen. Die zwei Spezialisten teilen sich die Liste. Einer beginnt oben, einer unten.
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www.felipegalindo.com

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