Defizit bei Frauen-Einkommen

Trotz aller Anstrengungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf hinkt Deutschland nach einer OECD-Studie weiter hinter anderen Ländern her. Frauen stecken in der Teilzeitfalle, und verdienen weniger als Männer – besonders in den unteren Lohnsegmenten. Die Höhe des Einkommens darf nicht vom Geschlecht abhängen. In keinem anderen Land tragen Frauen so wenig zum Haushaltseinkommen bei wie in Deutschland. Der durchschnittliche Anteil bei Paaren mit Kindern betrage in Deutschland 22,4 Prozent, in Dänemark beispielsweise 42 Prozent.

Frauen in Deutschland arbeiten demnach häufiger in Teilzeit als anderswo, allerdings oft unfreiwillig: Mütter fühlten sich durch starre Öffnungszeiten von Schulen, Kindergärten und Kitas gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Bei den staatlichen Investitionen in frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung liege Deutschland inzwischen über dem OECD-Durchschnitt.

Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Elke Hannack, sagte zu den Ergebnissen der OECD-Studie: „Und wieder ein Beweis mehr, dass es für Frauen in Deutschland nicht gerecht zugeht: Sie stecken in der Teilzeitfalle, und verdienen weniger als Männer – besonders in den unteren Lohnsegmenten.“ Statt aber zügig mehr für die Frauen zu tun, mit dem Lohntransparenzgesetz, mit dem Gesetz zur befristeten Teilzeit, „bremsen Arbeitgeberverbände und Teile der Union jeden Fortschritt.

Harm Bengen
www.w-t-w.org/en/harm-bengen
www.harmbengen.de

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