Die mythologische Figur der Europa, der neue 50 Euro Schein

Der neue 50-Euro-Geldschein kommt nun auf den Markt. Er soll Fälschern das Handwerk erschweren und ist angeblich noch fälschungssicherer als sein Vorgänger.

Am 1. Mai 2013 kam der neue Fünf-Euro-Schein in Umlauf, im September 2014 folgte der Zehner, im November 2015 der Zwanziger, und nun, am Dienstag, ist es endlich so weit: Europa bekommt eine neu gestaltete 50-Euro-Banknote. 46 Prozent aller Euro-Scheine sind Fünfziger. Von keinem anderen sind also mehr in Umlauf. Umso wichtiger ist es, dass Verbraucher sich jetzt mit den Details des neuen Scheins vertraut machen, insbesondere mit den neuen Sicherheitsmerkmalen.

Denn leider steht der Fünfziger auch bei den Geldfälschern im Zentrum der Aufmerksamkeit. „Es ist seit der Einführung des neuen Zwanzigers auch die am häufigsten gefälschte Banknote“, sagt Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Fast 24.000 Blüten wurden davon allein in Deutschland im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres sichergestellt, in der gesamten Euro-Zone waren es 150.000. 1,2 Millionen Euro Schaden durch falsche Fünfziger

Die Bundesbank verweist zwar gerne darauf, dass die Wahrscheinlichkeit dennoch äußerst gering sei, im Alltag auf eine gefälschte Banknote zu stoßen. In Deutschland kamen im zweiten Halbjahr 2016 auf 10.000 Einwohner gerade mal drei falsche Scheine.

Dennoch ist der Schaden von 1,2 Millionen Euro allein durch falsche Fünfziger nicht von der Hand zu weisen. Daher haben die neuen Scheine nun deutlich verbesserte Sicherheitsmerkmale.

Wie schon bei den anderen Scheinen der neuen Serie ist auch beim neuen Fünfziger die Wertzahl in Smaragdgrün gehalten, und diese Farbe verändert sich zu Tiefblau, wenn man die Banknote kippt. Zudem bewegt sich dann in der Zahl ein Lichtbalken auf und ab.

Hält man den Schein gegen das Licht, wird der aufgeprägte Silberstreifen in der oberen Hälfte plötzlich durchsichtig, und in dem Fenster erscheint die mythologische Figur der Europa, die der neuen Banknoten-Serie auch ihren Namen gegeben hat: Europa-Serie. Dieses Sicherheitsmerkmal ist bereits auf dem Zwanziger enthalten, nicht jedoch auf den Scheinen zu fünf und zehn Euro.

Kein Geldschein wird so oft gefälscht wie die 50-Euro-Note. Europas Währungshüter ein neues, angeblich betrugsresistentes Modell auf den Markt. Hier können Sie sich den neuen Fünfziger ansehen.

Mandatory Credit: Photo by ALEXANDER BECHER

Alle Scheine der neuen Serie, so auch der Fünfziger, zeichnen sich zudem dadurch aus, dass sie auf der Vorderseite nicht komplett glatt sind. Vielmehr sind die Hauptmotive und die Wertzahl leicht erhaben, sie lassen sich also durch leichtes Reiben auf dem Schein erfühlen. Zudem befinden sich am rechten und linken Rand der Vorderseite Riffelungen, die ebenfalls ertastet werden können.

Weitere Sicherheitsmerkmale sind nur von Maschinen erkennbar, beispielsweise Farbveränderungen unter UV- oder Infrarotlicht. Eingesetzt werden sie beispielsweise bei der Prüfung auf Echtheit in Automaten. Von diesen mussten in den vergangenen Monaten Tausende umgestellt werden – allein in Deutschland 32.000 Geldautomaten oder Kassentresore bei den Banken.

Jetzt auch mit kyrillischer Schrift
Das zeigt, welch großer logistischer Aufwand mit der Einführung der neuen Scheine verbunden ist, und erklärt auch, warum nicht sämtliche Werte der neuen Serie auf einmal in Umlauf gebracht werden können. Es wäre einfach kaum zu stemmen. Denn allein von den alten Fünfzigern sind bisher fast zehn Milliarden Stück in Umlauf.

In der ersten Phase wurden nun 5,4 Milliarden neue Scheine gedruckt, die die alten nach und nach ersetzen. Letztere behalten dabei übrigens auf jeden Fall ihre Gültigkeit.

Vom Design unterscheiden sich die neuen von den alten vor allem durch einen etwas kräftigeren Farbton sowie perspektivisch leicht veränderte Abbildungen, was sie morderner wirken lässt. Darüber hinaus finden sich die Änderungen vor allem in einigen Details, die den meisten erst auf den zweiten Blick auffallen werden.

So enthält der Fünfziger nun, genau wie schon die anderen Scheine der neuen Serie, die Währungsbezeichnung in kyrillischen Buchstaben. Der Grund: Seit 2007 ist auch Bulgarien Mitglied der EU, und die Gestaltung der Euro-Banknoten orientiert sich daran, wer Mitglied der EU ist, nicht daran, ob ein Land den Euro schon eingeführt hat.

Da seit Einführung des Euro auch weitere Länder der EU neu beigetreten sind, haben sich zudem Veränderungen bei der Landkarte auf der Rückseite des Scheins ergeben – dort sind nun auch Malta und Zypern eingezeichnet. Außerdem wurden die Kürzel am linken Rand der Vorderseite ergänzt.

Den Geldfälschern immer einen Schritt voraus
Dabei handelt es sich um die Abkürzung für „Europäische Zentralbank“ in den Amtssprachen der EU. Statt fünf sind es nun zehn, wobei die kroatische Variante (ESB) bisher ausschließlich auf dem Fünfziger zu finden ist.

Nun, da der Fünfziger in Umlauf gebracht wird, finden hinter den Kulissen allerdings schon die Vorbereitungen für das große Finale statt. Wohl Ende kommenden Jahres werden als letzte noch die neuen Varianten der Banknoten zu 100 und 200 eingeführt. Für den 500er indes wird es keine neue Version geben, er wird dann vielmehr nach und nach aus dem Verkehr gezogen.

Doch auch wenn die Europa-Serie schließlich vollständig ist, wird noch immer nicht Schluss sein. Vielmehr werden die Nationalbanken in der Euro-Zone dann schon wieder darüber diskutieren, wie die Nachfolgeserie aussehen wird und welche neuen Sicherheitsmerkmale sie bekommen soll.

Denn eines ist jetzt schon klar: Die Fälscher werden auch vor der neuen Serie nicht kapitulieren. Es bleibt ein ewiges Wettrennen, bei dem die Zentralbanken jedoch versuchen, stets einen Schritt voraus zu sein. Bundesbank

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