Befreiung von den Fesseln des Heimmarktes?

Macht uns der Widerstand gegen Freihandel ärmer? Viele Menschen fürchten sich vor Freihandel. Doch wirtschaftliche Abschottung ist die grössere Gefahr. Für Europa gilt dies heute mehr denn je. Deshalb ist das Freihandelsabkommen TTIP eine Chance. Dass der Westen so wohlhabend ist, verdankt er der Handelsliberalisierung im 20. Jahrhundert. Jetzt wachsen besonders in Deutschland die Vorbehalte gegen Ceta und TTIP.

Diese Woche versuchen die Europäische Union und die USA, ihr geplantes Freihandelsabkommen TTIP ein gutes Stück näher an die Ziellinie zu bringen.
Nicht nur der freie Handel mit Gütern und Dienstleistungen ist in der modernen Wirtschaftswelt wichtig. Auch der ungehinderte Zugang zu Direktinvestitionen aus dem Ausland bringt Wohlstand. Investitionen, egal ob in- oder ausländische, erhöhen den Kapitalstock einer Volkswirtschaft, was Wachstum und Beschäftigung begünstigt. Wer behauptet, internationaler Handel bringe wenig, am wenigsten den ärmeren Ländern, liegt falsch. Laut der Weltbank und anderen Institutionen ist in den neunziger Jahren das Pro-Kopf-Einkommen von Entwicklungsländern, die Handelshemmnisse abgebaut haben, dreimal so schnell gewachsen wie jenes von abgeschotteten Entwicklungsländern. Auch laut der OECD waren Länder, die sich wirtschaftlich geöffnet haben, stets erfolgreicher in Wachstum und Entwicklung als verschlossene.
Seizing the benefits of trade  for emplyment and growth.

Derweilen protestieren in der EU die Gegner des Abkommens, weil sie fürchten, es wird Hormonfleisch, Chlorhühner, Fracking, Gentechnik oder die Übermacht der Grosskonzerne bringen. Doch hinter den Kundgebungen, mit denen die Demonstranten den Deal noch bachab zu schicken hoffen, steckt mehr: ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber dem Handel ohne Grenzen zum Ausland.

Dr. Jan Tomaschoff www.w-t-w.org/en/dr-jan-tomaschoff/

Dr. Jan Tomaschoff
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