Nach der Trump-Party

Schon kurz nach der Trump Party kommt es zum  Aufmarsch der Frauen.

In den USA haben Hunderttausende Menschen unter dem Motto „Women’s March“ gegen den neuen Präsidenten Trump demonstriert. Allein an der Kundgebung in Washington nahmen offenbar mehr Menschen teil, als an der Vereidigung Trumps am Vortag. Auch in Europa wurde demonstriert.

Und auch die  Euphorie an der Börse schwindet. Eine rote Aktienwoche nach der Trump-Party. So ein trudeln zwischen Trump und trostlos. In jüngster Vergangenheit hat der neue US-Präsident gezeigt, dass er unberechenbar bleibt. So geraten etwa die Aktien von Medikamentenherstellern vom Regen in die Traufe. Die Finanzmärkte haben die Woche mit dem Warten auf Donald Trumps Antrittsrede verbracht. Die Erwartungen waren aber nicht mehr so hoch wie in den Wochen nach der überraschenden Wahl. Zehn Tage vor dieser Rede hatte Trump in seiner ersten offiziellen Pressekonferenz bereits viele Erwartungen zerstört. Der SMI verlor in der Berichtsperiode denn auch 2,1%.

Trump zeigte seine Unberechenbarkeit: Vor Monatsfrist kündete er an, die Medikamentenpreise zu senken, in der eingangs erwähnten Rede beschuldigte er die Industrie, «mit Mord davonzukommen», später drohte er, die Medikamentenhersteller mit der «Kraft von Twitter» zu bezwingen. das führte auch zu Einbussen bei Roche und Novartis, deren Aktien über die Woche 2,3% bzw. 2,9% fielen.

Mario Draghi versuchte seine Investoren zu besänftigen. Bei seinem ersten Auftritt im neuen Jahr gab der EZB-Präsident bekannt, dass die Leitzinsen unverändert blieben und das Anleihekaufprogramm wieder auf das ursprüngliche Volumen von 60 Mrd. € pro Monat reduziert werde. Draghi äusserte sich zudem skeptisch zu den jüngsten Inflationsdaten. Die anziehende Teuerung sei vor allem auf den höheren Erdölpreis zurückzuführen. Eine nachhaltige Beschleunigung der Gesamtinflation sehe er nicht. Draghis Rede konnte die Verluste an den Anleihemärkten etwas dämpfen, diese aber nicht stoppen. Deutsche Bundesanleihen wurden 2,5 Basispunkte höher bei 0,37% gehandelt.

Ist Trumps Verhalten nur Taktik?  Versucht er nur durch sehr forcierte, ja zum Teil aggressive Aussagen viel Verhandlungsspielraum aufzubauen? Wir werden sehen und berichten.

Harm Bengen
www.w-t-w.org/en/harm-bengen
www.harmbengen.de

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