Rüstungsausgaben stiegen 2015 weltweit erstmals wieder an

Sipri-Bericht: Die Militärausgaben weltweit sind wieder gestiegen
Die angespannte Sicherheitslage der Gegenwart hat erstmals seit vier Jahren die Militärausgaben weltweit wieder in die Höhe getrieben. Insgesamt wurden auf dem Globus knapp 1,5 Billionen Euro hierfür ausgegeben. Die USA sind dabei wieder Spitzenreiter.

Die weltweiten Militärausgaben sind 2015 erstmals seit vier Jahren wieder gestiegen. Insgesamt gaben die Staaten der Erde im vergangenen Jahr 1,676 Billionen Dollar (1,471 Billionen Euro) für militärische Zwecke aus, heißt es in dem am Dienstag vorgelegten Jahresgutachten des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri.

Damit lagen diese Ausgaben ein Prozent über jenen des Vorjahrs. In den vorangegangenen Jahren hatte das Institut jeweils einen leichten Rückgang registriert. Die Stockholmer Wissenschaftler registrierten große regionale Unterschiede. Besonders deutlich stiegen die Militärbudgets in Ländern Osteuropas und des Nahen Ostens. Dort schlugen sich bewaffnete Konflikte – etwa in Syrien, im Jemen oder in der Ukraine – in wachsenden Ausgaben nieder.

USA haben das größte Militärbudget
Die Ausgaben gingen hingegen in Nordamerika und Westeuropa im Jahr 2015 weiter zurück, auch wenn die USA immer noch das mit Abstand größte Militärbudget aller Länder haben. Die USA gaben vergangenes Jahr laut Sipri rund 596 Milliarden Dollar (523 Milliarden Euro) für das Militär aus. Das waren 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr – aber immer noch 36 Prozent aller weltweiten Militärausgaben im Jahr 2015.

Auf Platz zwei folgte China mit umgerechnet 189 Milliarden Euro (plus 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Dem schlossen sich Saudi-Arabien mit 76,5 Milliarden Euro (plus 5,7 Prozent) und Russland mit 58,3 Milliarden Euro (plus 7,5 Prozent) an. Deutschland, dessen Militärausgaben das Institut mit 34,6 Milliarden Euro angab, fiel von Platz acht auf Platz neun zurück. Überholt wurde es von Japan…

Eine mögliche Trendwende sehen die Stockholmer Experten bei den Militärausgaben in Nordamerika und Westeuropa, die nach 2009 immer weiter gefallen waren. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben bereits eine Erhöhung ihrer Etats angekündigt. Sie reagieren damit auch auf die gestiegenen Anforderungen an ihre Truppen etwa durch islamistische Gewalt.

„Die unberechenbaren politischen und wirtschaftlichen Umstände lassen die Entwicklung der kommenden Jahre ungewiss erscheinen“, resümierte der Chef des Sipri-Militärausgabenprojekts, Sam Perlo-Freeman. „Einerseits spiegelt die Ausgabenentwicklung die zunehmenden Konflikte in vielen Teilen der Welt wider. Andererseits zeigen sie einen klaren Bruch mit dem Ausgaben-Boom der vergangenen Jahre, der vor allem durch Öleinnahmen genährt worden war.“..
Ruestungsausgaben stiegen 2015 weltweit erstmals wieder an
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Harm Bengen www.w-t-w.org/en/harm-bengen www.harmbengen.de

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