Wirkt die Geldschwemme wirklich?

Geldpolitik: Die Direktorin der Europäischen Zentralbank, Sabine Lautenschläger, zweifelt an der Wirkung der Anleihenkäufe. Die Notenbank will ihr Programm umsetzen. An der Börse haben alle darauf gewartet. Doch die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank EZB hat nicht überall ihre Befürworter – auch in den eigenen Reihen gibt es Kritik.

Zuletzt äußerte EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger Bedenken, ob das umfangreiche Ankaufprogramm wirkt. „Bei den niedrigen Zinsen in der Eurozone habe ich Zweifel, ob die konjunkturellen Effekte des Kaufprogramms die gewünschte Größenordnung erreichen können“, sagt die Deutsche in einem Interview. Ziel der Währungshüter ist es, die Wirtschaft der Eurozone anzukurbeln und die Inflation in Richtung des Ziels von zwei Prozent zu hieven. Zuletzt war die Teuerung negativ.

Die EZB interveniert seit Mitte März dieses Jahres im Umfang von 60 Mrd. Euro auf dem europäischen Staatsanleihenmarkt. Die Banken sollen aus den Papieren gedrängt und zur Vergabe von Krediten bewegt werden. Doch die Zinsen waren vorher schon niedrig, daran scheiterte es also nicht. Eher ließ die Nachfrage zu wünschen übrig, die Unsicherheit war oder ist zu groß. Die Erfahrungen der USA würden zeigen, dass Bondkäufe umso stärker wirkten, je höher die betreffenden Renditen seien, sagte Lautenschläger.
Wirkt die Geldschwemme wirklich
Frau Sabine Lautenschläger

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