Caracas unfreiwillig bargeldlos

Maduro gibt wichtigste Banknote wieder frei.

Venezuelas Präsident Maduro wollte den 100-Bolivar-Schein eigentlich abschaffen. Doch der Mangel an anderen Zahlungsmitteln hat zu Protesten und Plünderungen geführt.
Der 100-Bolívar-Schein wurde schon aus dem Verkehr gezogen. Bis Donnerstagabend konnten die Venezolaner ihr Geld umtauschen oder auf Konten gutschreiben lassen. „Die Frist ist abgelaufen. Es gibt keine Verlängerung“, sagte Präsident Maduro. Bis zum 20. Dezember ist noch der Umtausch bei der Zentralbank möglich.

Angeblich wurde der 100er-Schein gezielt aus dem Ausland aufgekauft, um dem Land Liquidität zu entziehen und die Wirtschaft zu destabilisieren. Die Bargeldbestände würden vor allem in Kolumbien, aber auch in Deutschland, Tschechien und der Ukraine gehortet, sagte Präsident Maduro. Hinter dem Komplott stecke das US-Finanzministerium.

Maduro sprach im Fernsehen von einem „internationalen Sabotageakt“. Im Ausland seien Flugzeuge, die mit den neuen Geldscheinen für Venezuela beladen gewesen seien, zum Umsteuern gezwungen worden. Die Regierung habe aber bereits neue Lieferungen organisiert.

Maduro verlängerte die Schließung der Grenze zu Kolumbien am Donnerstag um weitere 72 Stunden. Damit solle ein Rückfluss von 100-Bolívar-Scheinen nach Venezuela verhindert werden. Die Grenze zwischen den beiden südamerikanischen Ländern war erst im August nach einem Jahr wieder geöffnet worden.

Das südamerikanische Land kämpft mit der höchsten Inflation weltweit. Die Regierung macht keine Angaben zur Teuerungsrate, aber Experten rechnen mit 600 bis 700 Prozent Inflation im laufenden Jahr. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet 2017 sogar eine Inflationsrate von mehr als 1600 Prozent.

Venezuela leidet seit Monaten unter einer schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise. Wegen des niedrigen Ölpreises verfügt das Land mit den größten Erdölreserven der Welt kaum noch über Devisen. Venezuela zieht Banknote ausdem Verkehr

Peter Schrank www.schrankartoons.com

Peter Schrank
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