Ein digitales Sparschwein für Kinder?

Was Migros und Coop mit ihren Sammelmanien gelungen ist, erhofft sich nun auch die Credit Suisse (CS). Mit einem digitalen Sparsäuli mitsamt Kinderkonto, das sie nächsten Monat breit bewerben wird, will sie Eltern als Kunden gewinnen. Im digitalen Zeitalter könnte das klassische Sparschwein bald ausgedient haben. Die zweitgrößte Bank der Schweiz, die Credit Suisse, stellte am Dienstag ein Sparschwein vor, das Kindern unter zwölf Jahren mithilfe von Apps ihre eigene Finanzplanung im kleinen Rahmen ermöglichen soll. Mit dem digitalen „Sparsäuli“ können sich die Kinder demnach Sparziele setzen und sogar eine eigene Bankkarte erhalten, wenn sie älter als sieben Jahre alt sind.

Es richtet sich an Kinder bestehender Kunden und will weitere Eltern und deren Kinder zu CS-Kunden machen. Nachts dient das Sparschwein als Leuchte und Wecker. Es macht Geräusche, wenn Geld hereinkommt, wenn die Kinder Geburtstag haben und kennt 25 Gesichtsausdrücke. Pro Woche werden derzeit 1000 Digipigis produziert. Ein Expansion im Ausland ist laut CS vorerst nicht geplant. Die Patent- und Eigentumsrechte besitzt die Credit Suisse.

CS-Projektleiterin Schnydrig Moser spricht von einem «emotionalen Begleiter, der den Kindern, hilft den Umgang mit Geld zu lernen.» Die CS verdiene damit übrigens nichts, bemerkte sie. Ohne aktive Kündigung geht das Banking Paket am zwölften Geburtstag des Kindes in das bestehende CS-Paket für Jugendliche über. (SDA)

Die Eltern sind dennoch gefordert.

Bevor ich mein Kind der Datensammelwut ausliefere, lohnt sich ein Blick auf die  Rechtlichen Hinweise zum Datenschutz.

Die Eltern bleiben dabei natürlich nicht außen vor: Sie sollen das tägliche Limit für die Ausgaben der Kinder bestimmen können und jedes Mal informiert werden, wenn ihr Kind Geld ausgibt. Sollten sie mit einer finanziellen Entscheidung des Kindes nicht einverstanden sein, können sie die Überweisungen der Bank zufolge auch zurückziehen.

Das alles soll über elektronische Anwendungen, sogenannte Apps, funktionieren, die über WLAN mit dem Sparschwein verbunden werden können – eine für das Kind und eine für die Eltern. Dennoch kann das Sparschwein nach Angaben der Bank auch noch ganz traditionell mit Münzen bestückt werden. Taschengeld kann es demnach allerdings nicht ausspucken, aber überweisen.

Die Bank erklärte am Dienstag, eine von ihr in Auftrag gegebene Studie habe ergeben, dass 90 Prozent aller Eltern wollten, dass ihr Kind im digitalen Zeitalter den Umgang mit Geld erlernt. Das Produkt mit dem Namen „Viva Kids“ soll im September auf den Markt kommen.
Moneyfit

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