Femokratie auf dem Vormarsch?

In den Händen dieser Frauen liegt Europas Zukunft

Den formatlosen Männern folgen wie von Zauberhand Frauen, die die Staatskunst in diesen elementaren Krisenzeiten besser zu beherrschen scheinen. Was es mit der neuen Femokratie auf sich hat.

Können wir auf eine Ära der Vernunft hoffen?  Erst Angela Merkel in Deutschland, jetzt Theresa May in Großbritannien, bald vielleicht Hillary Clinton in den USA – spätestens wenn drei große westliche Nationen zur gleichen Zeit in weiblicher Hand liegen, dann soll das eherne Zeitalter männlicher Gewalt endlich enden und durch ein neues, besseres abgelöst werden. Dabei weiß man spätestens seit Barack Obama: Randgruppen machen auch keine bessere Politik – wenn man Frauen ausnahmsweise mal dazuzählen darf.

Weibliche Fixsterne in der internationalen Politik sind auch die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet (nach einer Pause im Jahr 2014 für eine zweite Amtszeit gewählt), die liberianische Präsidentin und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf (2006), die Ministerpräsidentin von Bangladesch, Sheikh Hasina (2009) sowie die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye (2013). Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff wurde vom Parlament suspendiert. Taiwan (Tsai Ing-wen) und die Marshall-Inseln (Hilda Heine) bekamen neue Präsidentinnen. Seit dem Vorjahr amtiert in Namibia eine Regierungschefin (Saara Kuungogelwa-Amadhila), während in Mauritius (Ameena Gurib-Fakim) und Nepal (Bidhya Devi Bhandari) Präsidentinnen ihr Amt antraten.

Wie konnten ein solches Frauenmomentume entstehen? Ist das über Jahrzehnte etablierte Old-Boys-Network der mächtigen Männer der Politik etwa unbemerkt von einem Ladys-Club unterwandert worden; bricht jetzt ein Machtmatriarchat an?

Oder sind Frauen ein Garant für durchdachte Politik?

Frauen an der Macht: Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon, die britische Innenministerin Theresa May und Bundeskanzlerin Angela Merkel (v.l.)

Foto: REUTERS, Getty Images, Montage Stefan Eisenberg

Foto: REUTERS, Getty Images, Montage Stefan Eisenberg

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