Schweiz verkauft giftigen Treibstoff nach Afrika

Der Dokumentarfilm „Giftiger Treibstoff für Afrika“
geht den Einzelheiten dieses lukrativen, aber mehr als bedenklichen Geschäfts mit dem Rohöl nach. Und stellt die Frage nach dem „Warum“: Warum Westafrika dreckigen Treibstoff importiert, warum Westafrika sein gutes Rohöl verkauft und was Schweizer Konzerne mit diesem „schmutzigen“ Business zu schaffen haben.

Zu Wort kommt der Vertreter einer Mineralölfirma, der Verkehrsminister von Ghana, der Mitarbeiter der Schweizer NGO „Public Eye“ sowie Strassenhändler, die tagtäglich zwischen den Autos und mitten im Smog versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ein sehenswerter Film, der einen wahren, aber legalen Skandal aufdeckt.

Die Luftverschmutzung in afrikanischen Städten ist gravierend. Smog an der Tagesordnung. Obwohl in Paris oder London deutlich mehr Autos unterwegs sind als in Lagos oder Dakar ist die Luftqualität in afrikanischen Städten viel schlechter.
Hauptursache hierfür ist der hohe Schwefelgehalt in Benzin und Diesel. Die Grenzwerte für den Schwefelgehalt liegen dort bis zu 300 Mal höher als in Europa. Da in Europa viel strengere Qualitätsvorschriften für Treib- und Brennstoffe gelten, verkaufen Schweizer Rohstofffirmen Treibstoffe, die diesen Vorschriften nicht genügen, legal nach Afrika. Die Folgen für die Menschen dort: Asthma und Bronchitis. Es existiert eine absichtliche Strategie der Schweizer Erdölhändler: Man setzt auf die Schwäche der in Afrika geltenden Standards und bringt hochwertigen Treibstoff nach Europa, liefert aber minderwertige, dreckige Produkte nach Afrika. Alles ist vollkommen legal und spielt innerhalb der zulässigen Grenzen. Dennoch: Dürfen Schweizer Erdölhändler von der schwachen Regulierung in Afrika profitieren, um Gewinne auf Kosten von Millionen Menschen zu erzielen?
Giftiger Treibstoff für Afrika / DW
Korruptionsrisiken im Rohstoffhandel

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