Debeka-Skandal: Ein kleiner Nebenjob?

Neue Ermittlungen zeigen: Beamte in der ganzen Republik arbeiten Versicherungen Debekazu. Viele brechen dabei das Recht.

Edgar Wagner ist ein gelassener älterer Mann, er thront geradezu auf seinem Stuhl, lehnt sich zurück und verschränkt die Arme. Seine Sätze sind wie langsame, klare Flüsse, er strahlt die Ruhe eines Mannes aus, der 2015 in Pension geht, die Ruhe der Erfahrung. Aber Wagner ist auch der Mann, der vielen Tausend Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst vorher noch das Fürchten lehrt.

Als Datenschutzbeauftragter von Rheinland-Pfalz ist Wagner der Chefaufklärer im Skandal um die Debeka in Koblenz. Mitarbeiter der Versicherung haben im Bemühen, neue Policen abzuschließen, Grenzen überschritten. Versicherungsvermittler sollen Staatsdiener dazu bringen, widerrechtlich Daten vor allem von Beamtenanwärtern herauszugeben – und bei Vertragsabschluss Geld zu kassieren. „Wir reden eher von ein paar Tausend Fällen als von ein paar Hundert“, sagt Wagner. „Es geht um eine lange Strecke – von den siebziger Jahren bis in die Gegenwart hinein.“

In den vergangenen Jahren hatte Datenschützer Wagner vor allem mit amerikanischen Internetkonzernen und mit Händlern wie Lidl zu tun. Nun führt ihn seine Arbeit ins eigene Milieu, ins Milieu der Staatsdiener. Seit das Handelsblatt über die Machenschaften berichtet hat, sind bei Wagner Hunderte Hinweise eingegangen. Viele sind so konkret, dass sie wohl an die Staatsanwaltschaft gehen werden – sofern die Hinweisgeber zustimmen, versteht sich.
Ein kleiner Nebenjob Artikel mit vielen interessanten Leserkommentaren
Mehr zum Thema Versicherungen

Design Klaus Stuttmann @wtwfinance www.stuttmann.de

Design Klaus Stuttmann
@wtwfinance
www.stuttmann.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.