Das italienische Gesetz zum „Whistleblowing“ zeigt Wirkung

Raffaele Cantone, Präsident der Anac (Autorità nazionale Anticorruzione: etwa: Amt für die Bekämpfung der Korruption), stellt den aktuellen Bericht seiner Behörde vor:

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2018 haben sich die Anzeigen wegen Regelverstößen im öffentlichen und privaten Bereich im Vergleich zu 2017 mehr als verdoppelt. Im Schnitt gehen täglich mehr als zwei Anzeigen ein. 90 Prozent der Anzeigen betreffen die Behörden. Über die Hälfte der Anzeigen sind von Beschäftigten in den verschiedensten Behörden eingereicht worden. Etwa ein Viertel der Anzeigen vermelden Repressalien aller Art, auf dem zweiten Platz landen Fälle von Korruption und Missständen in der Verwaltung, 17 % der Anzeigen betreffen illegale Vorgänge bei öffentlichen Ausschreibungen.

Der Präsident ist über die Entwicklung seit dem Erlass des Gesetzes zum Whistleblowing (2017) sehr erfreut, betont aber: „Der Bericht besteht aus Licht und Schatten, es bleiben einige kritische Punkte. Die Zunahme der Anzeigen bedeutet nicht, dass die Fälle von Korruption zugenommen hätten, sondern es bedeutet im Gegenteil, dass die Leute allmählich damit aufhören, einfach wegzusehen.“ Die Zahl der Personen, die illegale Vorgänge anzeigen, könnte, so Cantone weiter, beträchtlich steigen, wenn es mehr Sicherheit für Whistleblower gäbe. Dies ist ein Punkt, der ihm Sorgen macht. „Mich beruhigt es ein wenig, was der römische Staatsanwalt Dr. Giuseppe Pignatone vorgeschlagen hat, dass man nämlich, wenn auch nur in speziellen Fällen, das Gesetz zum Schutz der Zeugen der Justiz anwenden könnte.“ Den Regierungsvorschlag, im Kampf gegen die Korruption verdeckte Ermittler einzusetzen. hält der Präsident der ANAC für sinnvoll, doch seiner Meinung nach gibt es noch viel Diskussionsbedarf, was die Risiken einer solchen Maßnahme betrifft.

nichts hören nichts sehen nichts sagen

Corruzione, whistleblowing: segnalazioni raddoppiate, il 90% nella Pa

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