Fünf Jahren nach Lux-Leaks

Das Paradies Luxemburg baut um.

Vor fünf Jahren haben die Lux-Leaks aufgedeckt, wie das Großherzogtum internationalen Konzernen dabei hilft, Steuern zu drücken. Luxemburg hat seitdem eine neue Regierung, die Reformen verspricht. Manche loben die Fortschritte, anderen reicht das nicht.
Eine Recherche zeigt, dass Luxemburg noch attraktiv ist: 20 der 100 reichsten Deutschen haben oder hatten Firmen in Luxemburg.

Bastian Brinkmann, Thomas Kirchner, Mauritius Much und Ralf Wiegand berichten:

„Das hier ist Theater. Die Konzerne tun so, als wären ihre Luxemburger Briefkastenfirmen echte Firmen. Die Luxemburger Steuerbehörden tun so, als würden sie das glauben. Und der Rest der Europäischen Union tut so, als wäre das alles kein Ding.“ So berichtete die Süddeutsche Zeitung im November 2014 von einem Besuch in Luxemburg. Damals legten Recherchen unter Federführung des Internationalen Netzwerks investigativer Journalisten (ICIJ) offen, wie mehr als 300 multinationale Unternehmen wie Ikea oder Amazon mit den Luxemburger Behörden sehr vorteilhafte Steuerdeals abgeschlossen hatten, um ihre Abgaben auf nahe null zu drücken…..Süddeutsche Zeitung

„Die haben kein Unrechtsbewusstsein, wenn man Steuern hinterzieht“
Steueroasen-Experte Hans-Lothar Merten erklärt, wie Luxemburg das wurde, was es heute noch ist – und welche Rolle deutsche Banken dabei spielen.

Interview von Bastian Brinkmann:
Schließfächer in der Schweiz und Briefkastenfirmen auf karibischen Inseln: Hans-Lothar Merten, 77, beschäftigt sich seit Langem mit Steueroasen. Viele Jahre gab er jährlich das Standardwerk Steueroasen heraus, das die Vor-und Nachteile der verschiedenen Offshore-Staaten zusammenfasste. Der Publizist lebt in München. Von ihm erschien im Jahr 2017 das Buch „Vertreibung aus dem Paradies: 100 Jahre Steueroasen zwischen Nummernkonten, Briefkastenfirmen und Karibikinseln“.

SZ: Wie ist Luxemburg zur Steueroase geworden?…Sueddeutsche Zeitung

Illustration: Stefan Dimitrov (Foto: )