Handel mit unseren biometrischen Daten

„Pässe für Kriminelle“: So unsicher sind unsere biometrischen Daten.

Identifizierung mit dem eigenen Fingerabdruck, der Iris oder der Stimme – das klingt sicher. Dabei haben Cyberkriminelle längst Möglichkeiten gefunden, diese Daten zu stehlen.

Von Sabina Wolf, BR

Weltweit werden Millionen biometrische Daten gestohlen. Der kriminelle Handel mit ihnen im Dark Web ist das neue Geschäft der Cyber-Mafia. Nach Recherchen der Story im Ersten sind bereits heute viele Millionen Menschen weltweit von biometrischem Datendiebstahl betroffen.

Im sogenannten Dark Web werden mittlerweile auch Hunderte Ausweise mit biometrischen Daten angeboten. Den Reportern wurde von Kontaktleuten ein Reisedokument mit freier Wahl der biometrischen Merkmale für 3000 Euro angeboten. Die europäische Grenzagentur Frontex bestätigt auf Anfrage, es gebe „einige Fälle von gefälschten Pässen mit einem manipulierten Chip in der EU und im Schengenraum.“ Der Chip speichert dabei die biometrischen Merkmale.

Die biometrischen Daten werden meist aus riesigen Datenbanken abgefischt. In Indien sprachen die Reporter der Story im Ersten mit vielen Personen, deren Fingerabdrücke gestohlen wurden. Einer Journalistin vor Ort gelang der Nachweis, dass die größte biometrische Datenbank der Welt mit 1,2 Milliarden Daten nicht zugriffssicher ist.

Bernd Zeller
https://www.zellerzeitung.de/