Größter Steuerskandal der Geschichte CUM-EX

Dubiose Deals, mehr als 100 verdächtige Banken und eine kleine Gruppe Investment-Banker: Durch sogenannte Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäfte mit Steuern sind dem Staat enorme Summen entgangen.

Der Finanzplatz London war die Hauptdrehscheibe bei sogenannten Cum-Ex-Geschäften, mit denen der deutsche Fiskus jahrelang ausgeplündert wurde.

Nach Informationen von NDR und „Zeit“ verursachte eine Bande von nur einem knappen Dutzend Londoner Investmentbankern den Großteil des Milliardenschadens durch Cum-Ex. Mehrere Mitglieder der Bande sagen derzeit umfassend bei der Kölner Staatsanwaltschaft aus.

Demnach sprachen sich die Londoner Investmentbanker bei Aktiengeschäften rund um den Dividendenstichtag hoch konspirativ ab, um vom deutschen Staat Steuern erstattet zu bekommen, die nie abgeführt wurden. Der Nachweis solcher Absprachen würde die Wahrscheinlichkeit späterer Verurteilungen drastisch erhöhen.

Restaurant fungierte als „Cum-Ex-Loge“
Die Mitglieder des mutmaßlich kriminellen Netzwerks gaben sich gegenseitig so illustre Spitznamen wie „der Mann in kurzen Hosen“, „der Autist“, „der Gentleman“ oder „der Verrückte“. Um bei ihren mutmaßlich illegalen Absprachen nicht aufzufliegen, nutzten sie für jeden Handel ein neues Prepaid-Handy. Verbunden war die Bande auch über das noble indische Restaurant „The Cinnamon Club“ im Londoner Regierungsviertel, an dem einige von ihnen bis vor etwa zwei Jahren beteiligt waren.

Das Restaurant fungierte offenbar als eine Art „Cum-Ex-Loge“, in die Trader eingeführt wurden, die bereit waren, bei den mutmaßlich kriminellen Geschäften mitzumachen. Obwohl der Cum-Ex-Markt riesig gewesen sei – mehr als 100 Banken stehen im Verdacht, derlei Geschäfte zulasten des Steuerzahlers getätigt zu haben – , seien es „nur sehr wenige Personen gewesen, die die Fäden gezogen haben“, wie ein Insider gegenüber „Panorama“, „Die Zeit“ und „Zeit Online“ berichtet.
Staat verlor mindestens 31,8 Milliarden Euro
Steuertricks: Cum-Cum Geschäfte
Bundestag.de/Untersuchungsausschuss

Markus Grolik
www.w-t-w.org/en/markus-grolik/

Steuerskandal Cum-Ex: Aufklärung blockiert?

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